Wo bleiben Verbesserungen bei der Schülerbeförderung? 18. August 201129. September 2014 Mit dem Beginn des Schuljahres hat die Stadt die Regelungen zur Schülerbeförderung geändert. Jahrelang hatten StadträtInnen die Stadtverwaltung angemahnt, Verhandlungen mit den Verkehrsbetrieben aufzunehmen und das Preisangebot zur ÖPNV-Nutzung von SchülerInnen zu verbessern. Nun ist ein Ergebnis herausgekommen, mit dem sich für niemanden etwas verbessert und dabei das Leistungsangebot sogar noch eingeschränkt wird. Die SchülerInnen, die bisher aufgrund der Mindestentfernungsregelung keinen Anspruch auf eine kostenfreie Schülerbeförderung in Halle hatten, werden auch weiterhin lediglich die Monatskarte Azubi für jetzt 38,60 € pro Monat als günstigstes Angebot in Anspruch nehmen können. Nur zum Vergleich: Studierende erhalten für 71,50 € gleich für ein gesamtes Semester freie Fahrt mit Bus und Bahn in Halle. Ein schülerfreundliches ÖPNV-Angebot ist damit für viele Familien immer noch nicht vorhanden. Für SchülerInnen, die noch im vergangenen Jahr den ÖPNV die gesamte Woche kostenfrei nutzen konnten, wird das Angebot nunmehr eingeschränkt: Fahrten nach 19 Uhr, an den Wochenenden oder in den Ferien sind zukünftig im SchülerInnenticket nicht mehr enthalten. Diesem Verhandlungsergebnis hat die grüne Fraktion nicht zugestimmt. Ein Blick nach Leipzig zeigt, dass andere Lösungen machbar sind. Dort bieten die Verkehrsbetriebe erfolgreich Tickets für das gesamte Schuljahr zum Preis von 105 € (gültig: Mo – Fr 5.00 – 18.00 Uhr, ohne Ferien) bzw. von 192 € (rund um die Uhr, inklusive Sommerferien) für alle SchülerInnen an. Mit dem Leipzig-Pass zahlt man lediglich die Hälfte. In Halle hat die Stadtverwaltung zunächst hinter verschlossenen Türen Verhandlungen mit den Verkehrsbetrieben geführt und dem Stadtrat dann kurz vor dem Schuljahresende die Ergebnisse präsentiert. Änderungen waren nicht mehr möglich. Einen vorherigen Grundsatzbeschluss im Stadtrat darüber, mit welchem Mandat die Stadtverwaltung eigentlich verhandeln soll, gab es nicht. Auf unseren Antrag hin wird nun wenigstens geprüft unter welchen Bedingungen die Geltungsdauer der Schülerzeitkarte ab dem zweiten Schulhalbjahr 2011/12 um eine Stunde auf 20 Uhr verlängert werden kann. Die Stadtverwaltung spricht vor dem Hintergrund, dass BezieherInnen des Schülertickets nun mehr zahlen und sich damit der preisliche Abstand zu dem Azubi-Ticket verringert habe, von einer gerechteren Lösung. Die grüne Fraktion teilt diese Auffassung nicht! Eine allgemeine Verschlechterung des Preis-Leistungs-Verhältnisses kann keine Verbesserung sein und ist bestimmt nicht familienfreundlich. Stellungnahme im Amtsblatt der Stadt Halle vom 17.08.2011 (pdf-Format, ca. 1,2 MB).