Baumschutz muss geregelt und kontrolliert werden

In den letzten Jahren kam es im gesamten Stadtgebiet zu einer Vielzahl an Baumfällungen aus Gründen der Gefahrenabwehr, weil Bäume entwurzeln oder größere Äste abbrechen könnten. Leider gibt es keine klaren Vorgaben in der Stadtverwaltung, nach welchen gutachterlichen Methoden die Standfestigkeit und Bruchsicherheit der Bäume bewertet werden sollen.

Wir wollen das ändern und schlagen im Rahmen eines Antrags vor, bei Straßen- und landschaftsprägenden Bäumen das inzwischen in der Praxis bewährte Zugverfahren nach Wessolly und Sinn zu verwenden. Es misst mit Sensoren Veränderungen an Stamm und Wurzeln, die beim kontrollierten Ziehen am Baum entstehen und sagt anhand der ermittelten Werte dessen Standfestigkeit voraus.

Das stellt die Entscheidung, welche Windstärke ein Baum aushält auf eine wissenschaftlich fundierte Basis und ist nachvollziehbarer als zum Beispiel eine bloße Inaugenscheinnahme.

Eine weitere Forderung unseres Antrages bezieht sich auf den Schutz von Bäumen im Umfeld von Baustellen. Hier führt mangelnder Baumschutz oft zu Schädigungen, die sich erst sehr viel später bemerkbar machen. Oft sterben die Bäume ab, wenn die Baumaßnahmen längst abgeschlossen sind. Deshalb schlagen wir vor, allen Baubeteiligten bereits vor Baubeginn die Bedeutung des Baumschutzes in angemessener Weise zu vermitteln. Darüber hinaus sind auch regelmäßige Kontrollen von immenser Bedeutung. Denn ein beschädigter Baum kann zu Störungen im Bauablauf und zu erheblichen Schadensersatzansprüchen führen. Ein sachgerechter Baumschutz auf Baustellen minimiert Baukosten, vergrößert die Akzeptanz von Vorhaben und erhöht die Rechtssicherheit für den Vorhabenträger.


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