Die Mitteilung der Stadt, dass es bei der kurzfristig im Amtsblatt angekündigten Zukunftswerkstatt in Kröllwitz am kommenden Montag auch um eine Neubebauung des Wildentenwegs geht, sorgte bei den Bürgerinnen vor Ort für Verunsicherung. Bereits 2016 hatte die Stadtverwaltung Planungen in diesem Gebiet den Gremien des Stadtrates vorgelegt, dann aber wieder zurückgezogen, weil es Proteste der Anwohner*innen gab. Offensichtlich wurden diese Planungen weiter verfolgt und nun soll es erste öffentliche Informationen dazu geben.
Wolfgang Aldag, Stadtrat und Landtagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, war am gestrigen Abend vor Ort und hat sich bei Anwohnern informiert: „Mir wurde berichtet, dass seit Längerem Vermessungsarbeiten stattfinden, bei denen auch ohne Nachfrage Privatgrundstücke betreten wurden. Das finde ich nicht in Ordnung. Auch soll ein benachbartes ‚Wäldchen‘ mit in die Bebauung einbezogen werden, was laut den Unterlagen von 2016 zunächst nicht vorgesehen war. Wir werden uns die Pläne, wenn sie auch uns als Stadtrat offiziell vorgelegt werden, sehr genau anschauen und diskutieren, ob diese Planungen für Kröllwitz in die richtige Richtung gehen“ so Aldag weiter.
Mit der geplanten Bebauung wird eine Verdichtung erzeugt, die erhebliche Auswirkungen auf das gesamte Gebiet hat. Mit Blick auf die Flächen, welche bereits im Besitz des Investors sind, kann man erahnen, welchen Umfang diese Verdichtung haben wird. Wolfgang Aldag stellt klar: „Eine Rodung des ‚Wäldchens‘ und eine Verschiebung von Grenzen eines vorhandenen Landschaftsschutzgebietes zugunsten von Wohnbebauung wird es mit uns Grünen nicht geben. Wir müssen uns die Entwicklung im gesamten Quartier ansehen. Hier passiert an vielen Stellen etwas, zum Beispiel am Sandbirkenweg, in der Lettiner Straße oder an der ehemaligen Papierfabrik. Das alles wird früher oder später zu mehr Verkehr führen. Wir müssen auch die zunehmende Versiegelung in Bezug auf den Wasserhaushalt und das Klima betrachten. Und auch andere Infrastruktur wie Kindergärten und Schulen dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Deshalb meine Forderung an die Stadtverwaltung: bitte keine ‚Salamitaktik‘, sondern eine integrierte und angemessene Entwicklung planen. Das hat für uns ganz klar Vorrang vor den Interessen möglicher Investoren.“
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