Notwendigkeit des vierspurigen Ausbaus des Gimritzer Damms nicht nachgewiesen

Grüne Stadtratsfraktion kritisiert Vorfestlegungen der Verwaltungsspitze

Obwohl der Stadtrat im April 2010 eine ergebnisoffene Planung von Varianten für eine Sanierung bzw. den Ausbau des Gimritzer Damms in Auftrag gegeben hat, verkündet die Stadtverwaltung in regelmäßigen Abständen die Tatsache eines geplanten vierspurigen Ausbaus der Straße. Auch im Rahmen des gestrigen Bürgerforums Nord/West wurde für ein solches Projekt ein Baubeginn für 2012 in Aussicht gestellt.

„Wir kritisieren die Vorgehensweise der Stadtverwaltung bei diesem Projekt“, so Dietmar Weihrich, Vorsitzender der grünen Stadtratsfraktion. „Obwohl immer wieder eingefordert, liegen dem Stadtrat bis heute keine aktuellen Zahlen und Prognosen zur Verkehrsentwicklung am Gimritzer Damm vor. Erst nach Vorlage des zugesagten offenen Variantenvergleiches ist durch den Stadtrat zu entschieden, ob etwas und was genau im Bereich Gimritzer Damm und am Knoten Heideallee/ Weinbergweg getan werden muss.“

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kann aus umweltbeeinflussender und verkehrsplanerischer Sicht die Notwendigkeit eines vierspurigen Ausbaus des Gimritzer Damms nicht erkennen – nicht zuletzt, da die Zahlen aus den letzten Verkehrsdatenerhebungen auf eine weitere Reduktion des motorisierter Individualverkehrs in Halle hindeuten.

„Angesichts unserer Haushaltshaltslage in der Stadt und dem Investitionsstau bei der bereits vorhanden Infrastruktur ist die Prioritätensetzung der Stadtverwaltung nicht nachzuvollziehen“, so Dietmar Weihrich. „Beispielsweise für die dringenden Sanierungen der Steintorkreuzung, der Burgstraße oder der Torstraße wäre die bisher eingeplante Bausumme in Höhe von fast 6 Millionen Euro sinnvoller einzusetzen.“