Neustart am Böllberger Weg

Auf dem Areal des ehemaligen Sportparadieses sollen neue Wohn- und Geschäftshäuser entstehen. Deshalb berät der Stadtrat bereits seit November 2020 den Aufstellungsbeschluss für einen neuen Bebauungsplan. Das Grundstück ist bereits an den künftigen Investor verkauft und es gibt auch schon konkrete Pläne für den Umfang der Bebauung. Mit dem Aufstellungsbeschluss bekundet der Stadtrat den politischen Willen, Planungen zur Bebauung der Fläche des ehemaligen Sportparadieses zu ermöglichen. Deswegen sind auch die Beratungen dieser Beschlussvorlage der richtige Ort, sich auf die erforderlichen Rahmenbedingungen dafür zu verständigen.

Die Entwicklung begrüßen wir grundsätzlich. Das betreffende Grundstück liegt zentrumsnah und ist gut an den Nahverkehr angebunden. Zu den von der Verwaltung vorgeschlagenen Planungszielen zählen unter anderem die Prüfung einer intensiven Bepflanzung der Dächer (was zum Beispiel auch Rooftopgardening ermöglichen würde) sowie von Fassadenbegrünung, der Nutzung von Fotovoltaik und Solarthermie. Auch der vorhandene Baumbestand soll erhalten bleiben, wobei im Plangebiet durch die bestehende Bebauung aktuell nur relativ wenige Bäume vorhanden sind.

Kritisch sehen wir das geplante Bauvolumen. In der Beschlussvorlage ist von einem „sechs- bis elfgeschossigen Baukörper am Böllberger Weg“ die Rede. Auch ein im bisher gültigen Bebauungsplanvorgesehener direkter Weg von den Weingärten hin zum Ufer der Saale soll nun nicht mehr gebaut werden. Hierzu gibt es bereits einen Änderungsantrag der Fraktion Mit-Bürger & Die PARTEI, den wir unterstützen. Ein Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE zielt auf das Thema bezahlbarer Wohnraum. Auch hier liegt für uns eine Unterstützung nahe.

Unser eigener Änderungsantrag zu den bisher vorliegenden Plänen bezieht sich auf den Umfang des Bauvolumens. Dieser ist uns deutlich zu groß. Deshalb schlagen wir eine strengere Orientierung an Höhen und Ausdehnungen der umliegenden Bebauung vor. Die vorgesehene Blockrandbebauung zum Böllberger Weg hin ist richtig, allerdings deutlich zu hoch. Die Planungsziele sollten auf Festlegungen von konkreten Geschosshöhenverzichten und stattdessen die Bezugnahme auf Trauf- und Firsthöhen der Umgebung festschreiben. Auch der Spielplatz westlich des Saaleradwegs sollte erhalten bleiben.