Besser spät als nie – Erziehungsberatungsstellen erhalten endlich mehr Mittel für Personal 24. September 202124. November 2021 Halle (Saale), 21.09.2021 – die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Stadtrat der Stadt Halle(Saale) freut sich über die Bewilligung zusätzlicher Mittel für Berater*innenstellen in der Erziehungsberatung und kritisiert zugleich die späte Umsetzung durch die Stadtverwaltung. Wenn es innerhalb von Familien Probleme gibt, sind die Erziehungsberatungsstellen in unserer Stadt für viele Betroffene Anlaufstelle Nummer eins. Seit Jahren melden die Träger stetig steigende Fallzahlen und eine erhöhte Komplexität der vorhandenen Problemlagen. Daher ist es umso wichtiger, dass die Beratungsstellen über ausreichende Personalkapazitäten verfügen. Doch genau das ist nicht der Fall. Das sagt auch die Planung der Stadtverwaltung, sie konstatiert, dass seitens der Träger ein erhöhter Personalbedarf quantitativ nachgewiesen wurde. Weiterhin wird in der Planung darauf verwiesen, dass laut Empfehlung der Bundeskonferenz Erziehungsberatung die Stadt Halle, gemessen an ihrer Einwohnerzahl, derzeit 15 Vollzeitstellen vorweisen müsste. Aktuell sind jedoch lediglich 9,5 Berater*innenstellen im gesamten Stadtgebiet installiert. Dieser sehr klaren Analyse der Stadtverwaltung folgten jedoch keine Maßnahmen, um dem Missstand entgegenzuwirken. Wir haben daher zusammen mit anderen Fraktionen im Rahmen der Haushaltsberatungen 2020 dafürgesorgt, dass ab dem Jahr 2021 zusätzliche Mittel für die Einstellung von Personal zur Verfügungstehen. Hinsichtlich ihrer Bewilligung für die Träger hatte die Stadtverwaltung auf erneute Nachfragein der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 16.09.2021 berichtet, dass die Mittel nun zeitnahausgereicht werden. Das heißt, ab Oktober können die Beratungsstellen mit höherenPersonalkapazitäten im Umfang von drei Vollzeitstellen arbeiten. Inés Brock führt dazu aus: „Natürlich freuen wir uns, dass endlich mehr Fachkräfte in denErziehungsberatungsstellen zur Verfügung stehen werden. Gleichzeitig kritisiere ich an dieser Stelledeutlich die enorme zeitliche Verschleppung seitens der Stadtverwaltung. Der Stadtrat hatte die Mittelab Januar 2021 zur Verfügung gestellt. Jetzt haben wir Ende September, das heißt, wir haben bereitsfast ein Jahr verloren, die zur Verfügung stehenden Mittel sinnvoll einzusetzen. Noch ist endgültig garnicht abzusehen, welche Auswirkungen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemielangfristig auf die Lebensentwürfe der Familien haben werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist voneinem weiteren Anstieg der Fallzahlen auszugehen. Wir fordern daher mit Nachdruck, die zurVerfügung stehenden Mittel ab dem Jahr 2022 rechtzeitig bereit zu stellen.“