Anfrage zu den für 2012 geplanten MDV-Tariferhöhungen 30. Mai 201229. September 2014 Zum 1. August 2012 plant der MDV neben der teilweisen Umstrukturierung der Tarifangebote wieder einmal die Erhöhung der Preise für die Nutzung der ÖPNV-Angebote. So sollen die Kosten der Einzelfahrscheine erneut jeweils um 10 Cent steigen – womit das hallesche Kurzstreckenticket inzwischen den gleichen regulären Preis erreichen wird, wie sein Pendant der Berliner Verkehrsbetriebe. Aus Sicht unserer Fraktion steht zu befürchten, dass mit diesen kontinuierlichen jährlichen Preiserhöhungen die Zugangsschwellen insbesondere für die spontane ÖPNV-Nutzung immer weiter erhöht werden. Das hätte zur Folge, dass die grundlegende Erfüllung der Daseinsvorsorge-Funktion des ÖPNV sowie die Ziele, durch intensivierte ÖPNV-Nutzung die hallesche Verkehrssituation zu entlasten und den verkehrsbedingten Ausstoß von Luftschadstoffen zu verringern immer stärker konterkariert würden. Wir fragen daher: Mit welchen konkreten Kostensteigerungen und Bedarfen haben MDV und HAVAG diese erneute Kostensteigerung begründet? Wie wurden diese Forderungen geprüft? Welche Alternativen wurden in Erwägung gezogen und warum verworfen? Wie entwickelten sich die Verkaufszahlen der HAVAG-Kurzstrecken- und Normaltickets (sowie der entsprechenden Viererkarten und ihrer elektronischen Pendants) in Halle in den letzten drei Jahren (bitte monatliche Verkaufsstatistiken beifügen)? Teilt die Stadtverwaltung die Auffassung, dass die regelmäßigen Preissteigerungen die in die ÖPNV-Nutzung gesetzten verkehrlichen und stadtplanerischen Ziele konterkarieren? Wie lange kann nach der Einschätzung der Stadtverwaltung, der HAVAG beziehungsweise des MDV diese jährliche Preiserhöhungsroutine noch fortgeführt werden, bevor aufgrund nicht mehr bezahlbarer Preise ein deutlicher Abbruch der Nutzerzahlen zu erwarten ist? Welche Finanzierungsalternativen werden zur Verhinderung eines weiteren schleichenden Attraktivitätsverlustes des ÖPNV-Angebots von Stadtverwaltung, HAVAG oder MDV geprüft und beispielsweise gegenüber der Landes- und Bundespolitik vorgeschlagen und eingefordert?